Bußbewegung?

Die Selbstzufriedenheit der Hirten – warum eine Bußbewegung ausbleibt!
Autor: Thomas Koob

Finden Sie es nicht erstaunlich, dass heutzutage in Deutschland keine Bußbewegung erkennbar ist. Ich finde dies überaus erstaunlich, da doch viele Gemeinden in der Überzeugung sind der gesunden Lehre zu folgen, sich jedoch gleichzeitig in einem Land befinden, welches geistlich gesehen im Sterben liegt. Wie viele Gemeinden sind blind für den Zusammenhang der zwischen dem Zustand des Landes und dem Zustand der Gemeinden dieses Landes besteht? Erweckung beginnt stets in der Gemeinde. Und eine von Gott geschenkte Erweckung setzt stets Demut und Bußfertigkeit innerhalb der Gemeinden voraus. Das Gegenteil von Demut und Bußfertigkeit ist Stolz und Selbstzufriedenheit. Stolz und Selbstzufriedenheit verhindern nicht nur eine Erweckung, sie ersticken Bußbewegungen meist im Keim. Gott muss in diesem Fall seinen Segen zurückhalten, denn er widersteht den Hochmütigen. Wo Segen ausbleibt ist geistige Kraftlosigkeit unvermeidbar. Das ist auch der Grund warum die meisten westlichen Gemeinden heute keine „Salz“-Kraft mehr haben. So ist es ihnen auch aufgrund ihrer geistlichen Kraftlosigkeit nicht mehr möglich wertkonservativ und belebend in diese sterbende  Gesellschaft hineinzuwirken. Anstatt von den eigenen bösen Wegen des Stolzes, der Halbherzigkeit und der Selbstzufriedenheit umzukehren und somit auf dem rechten Weg Zeiten geistiger Belebung und Kraft entgegenzugehen, wirkt dann eine von GOTT losgelöste Gesellschaft ungeniert und wertdestruktiv in diese Gemeinden Christi hinein.

„Ihr seid das Salz der Erde. Wenn aber das Salz kraftlos wird, womit soll es wieder salzig gemacht werden? Es taugt zu nichts mehr, als dass es hinausgeworfen und von den Leuten zertreten wird. Ihr seid das Licht der Welt. Es kann eine Stadt, die auf einem Berg liegt, nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter; so leuchtet es allen, die im Haus sind. So soll euer Licht leuchten vor den Leuten, dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ Matthäus 5,13-16

Nicht wenige Stimmen aus den pfingstlerischen und charismatischen Gemeinden proklamieren seit Jahrzehnten und wiederholt eine zeitnahe und weitreichende Ausschüttung des Heiligen Geistes, auf welche eine zeitnahe Erweckung folgen soll. Eine diesbezügliche Erweckung ist allerdings nicht eingetroffen. Erweckung kann nicht herbei-gebetet und schon gar nicht herbei-visioniert werden, wenn doch offensichtlich ist, dass GOTT dem Hochmut, der Halbherzigkeit und der Selbstgenügsamtkeit eines laodizäischen Selbstverständnisses widerstehen muss. Die Beliebigkeit im Umgang mit GOTTES WORT basiert in diesen Gemeinden leider nur zu oft auf einem falschen Verständnis von und einer falschen Bezugnahme zu  2. Korinther 3,6. Das rechte Verständnis von der Hauptaufgabe des Heiligen Geistes ist  offensichtlich selbst in den „charisma“tischen Gemeinden weitestgehend unterrepräsentiert. GOTT sandte seinen GEIST primär in die Welt, um dieselbe durch diesen zu überführen. Zu überführen von Sünde, Gerechtigkeit und Gericht! (siehe Johannes 16,8). GOTTES Überführung durch seinen GEIST will zur Umkehr leiten. Ich muss deshalb den oft vollmundigen Aussagen von Geschwistern aus vielen „charisma“tischen Gemeinden entschieden widersprechen. Würde GOTTES HEILIGEM GEIST in ihren Gemeinden wirklich so viel „Wirkraum“ zugestanden wie behauptet, dann müssten die Bußbewegungen (innerhalb dieser Gemeinden) und die Erweckungen (außerhalb dieser Gemeinden) bereits wirklich nur so wie Pilze aus dem Boden geschossen sein. Leider ist davon nichts zu erkennen, worüber auch der neueste Lobpreistrend und viele „leichthin heilende“ aber kraftlose - da offensichtlich falsche - Weissagungen nicht hinwegtäuschen können.

Auf der anderen Seite des Spektrums igeln sich viele Brüdergemeinden in der Einbildung eines vollumfänglich hermeneutischen Verständnisses ein und schotten sich weitestgehend von der Welt und auch von Geschwistern anderer Gemeinden ab. Ihre Abgrenzung gegenüber anderen christlichen Gruppen – insbesondere gegenüber charismatischen und pfingstlerischen Gemeinden - hat mittlerweile sogar ein bedauerliches Maß erreicht. So ist es nichts ungewöhnliches, dass man sogar eine pathologische Angst vor einer viralen Ansteckung durch charismatische und pfingstlerische Irrungen  entwickelt hat. Eine von Liebe motivierte und auf der Schrift basierte Ermahnung und Fürbitte ist jedoch etwas anderes als eine pathologische Abgrenzung gegenüber Geschwistern dieses einen LEIBES, welcher zweifelsfrei auch in diesen Gemeinden seine Glieder hat. In den Brüdergemeinden gibt es aber auch manche, die – so scheint es – in der Erkenntnis der gegenwärtigen (End-)Zeit bereits frustriert aufgegeben haben und sich nunmehr damit zufrieden geben, dass sowieso alles  den Bach runter geht (apostasia!). Eine Entschuldigung (im Sinne einer Entculpisierung) für eine gegebenenfalls diesbezüglich vorhandene Untätigkeit, Lieblosigkeit und Unbußfertigkeit in eigener Sache, kann aus dem Faktum eines Endzeitbewusstseins jedoch nicht gültig hergeleitet werden. Auch hier gibt es ein laodizäisches Selbstverständnis zu beobachten.

Die immer breiter werdende liberale Bewegung innerhalb der freikirchlichen Gemeinden hingegen, versuchen mittels undifferenziert übernommener Anleihen aus Management, Philosophie, Psychologie und Zeitgeist ihre Agenda im Rahmen einer Erfolg versprechenden Gemeinde- Wachstumsbewegung voranzutreiben. Ein christokratisches und schriftgemäßes Gemeinde- und Dienstverständnis ist hier bereits deutlich einer demokratischen (o.a. Laodizäischen = Volksrechtlichen) und auf vorgenannten Anleihen fußenden Gemeindepraxis gewichen.  Gemeindewachstum rekrutiert sich auch dort vielmals leider nur aus Gemeinde-Wechslern – welche gegebenenfalls nur eine neue Lebensabschnitts-Gemeinde suchen – oder, was wesentlich dramatischer ist, aus der Mitgliedsaufnahme „bereits traditionell toter Proselyten“ und der Eigenproduktion von „törichten Jungfrauen“. An vielen Orten unserer modernen Gesellschaft wird heutzutage zählbare Quantität immer noch höher angesehen als qualitätsrelevante Reifegrade. Die Gemeinden Christi sind davon leider nicht unbeeinflusst geblieben. Erfolg – insbesondere der persönliche – muss ja schließlich messbar sein!? Anstatt wie Paulus die Mehrung der „guten Früchte“ seiner ihm anvertrauten Herde zu suchen, begnügen sich heute viele Gemeindeleiter mit dem Zählen von Köpfen. Besonderes Gewicht erhält dieses quantitative Köpfe-Zählen, wenn es gilt die manigfaltigen Aktivitätsprogramme bestimmter Gemeinden mit „Humanressourcen“ zu unterlegen. Wen wundert es da noch, dass  nicht wenige Gemeinden besonderen Wert auf das Zählen der Kollekte und das Controlling des Finanznachflusses legen, denn schließlich müssen ja auch noch Gemeindehäuser finanziert und Gehälter bezahlt werden. Man hat nicht verstanden, das sich geistiges Wachstum grundlegend von den Methoden eines zielertragsorientierten Managements unterscheidet. Denn der HERR ist derjenige der hinzutut zum LEIB seiner Gemeinde (Apostelgeschichte 5,14) und ER ist derjenige der Segen und Wachstum schenkt. Der HERR ist kein Cola-Automat, der beim Einwurf einer z.B. aus der Wirtschaft entliehenen Managementmethode seinen Segen, neue Glieder an seinem Leib und geistiges Wachstum derselben auswirft. Wer in solchen Irrungen verhaftet ist sollte sich auf das Gegenteil gefasst machen. Sein GEIST und sein SEGEN werden sich bei einem solchen falschen Verständnis zurückziehen.

Gemeinde Christi – wo gehst Du nur hin?

„Nicht dass ich nach der Gabe verlange, sondern ich verlange danach, dass die Frucht reichlich ausfalle auf eurer Rechnung.“ Philipper 4,17

Des Büchermachens ist – heute wie damals - kein Ende und immer wieder werden den Gemeinden neue Konzepte und Methodenansätze angepriesen, um nun endlich zu einer angeblich erfolgreichen Trendwende in unserem post-christlichen Kulturkreis anzuleiten. Die Verlegung neuer christlicher Bücher erfolgt oftmals nur noch im strikten Rahmen einer positiven Rentabilitätsberechnung. Es gilt leider zu beobachten, dass zuweilen nur noch Bücher verlegt werden, deren Rentabilität unter Würdigung einer zielgruppenkonformen Marktakzeptanz als sicher eingestuft wird. Manche gute und erbauende christliche Literatur werden Sie deshalb und heutzutage vergeblich in einer christlichen Buchhandlung suchen. Des weiteren ist auch zu beobachten, dass es nicht wenige christliche Autoren gibt, die mit dem fast fließbandartigen Erzeugen von Büchern scheinbar mehr ihren eigenen „frommen“ Mammon im Blick haben, anstatt wie Paulus von einem echten pastoralen Verlangen motiviert zu sein.

Letztendlich darf man an dieser Stelle auch nicht vergessen, die durchaus sehr wichtige Arbeit der Apologeten zu erwähnen. Der Segen einer biblischen Aufklärung bezüglich Fehlentwicklungen in den Gemeinden darf nicht geringgeschätzt werden – dennoch fehlen auch hier meist die entscheidenden Elemente um die Voraussetzungen zum Keimen einer bitter nötigen Erweckung zu legen. Nämlich diese: aus Liebe zum Nächsten (1. Kor. 13) zur Buße aufrufen und selbst auch Buße vorleben. Ja, Buße vorleben – und sich nicht nur mit sich selbst und dem Erkennen der Fehler der Anderen zufrieden zu geben - wie dies einst der bekannte Pharisäer im Tempel tat. Es muss darum gehen sich die Schuld des Landes zu eigen zu machen, seine eigene Schuld nicht zu verschweigen und Leid um den notvollen Zustand in Gemeinden, Familien und Land zu tragen. Der Prophet Daniel ist in diesem Zusammenhang ein leuchtendes Vorbild (siehe Daniel Kapitel 9).

Wir sollen hinausgehen in die Welt um Zeugen Christi zu sein. Es geht nicht darum sich komfortabel an einem Ort nieder zu lassen, Gemeindehäuser zu bauen und sich in der Nestwärme der sympathischen Geschwister und der Scheinsicherheit einer mehrbändigen Dogmatik einzuigeln. Es besteht ein entscheidender Unterschied zwischen dem Befehl CHRISTI der lautet „Gehet hin ...“ und der meist beobachtbaren Praxis „Lasst uns Gemeindehäuser bauen und zu unseren Gottesdiensten einladen.“ Deshalb steht heute in vielen Gemeinden auch das „sich Wohl fühlen“ ganz oben auf der Prioritätenliste. Diesbezüglich werden leider viele Kräfte im Rahmen der Schaffung und Erhaltung von Gebäuden und Gemeinde-Aktivitäten regelrecht „ungeistlich verheizt“. So ist es auch nicht ungewöhnlich, dass einige Gemeinden mehr einer sozialdiktatorisch geführten Kolchose im Rahmen planwirtschaftlicher Vorgaben gleichen, denn der im Neuen Testament geoffenbarten Blaupause von der GEMEINDE CHRISTI.

Zu aller beklagenswerten Not gibt es heute sogar auch noch die Verirrung der sogenannten Themen-Gemeinden. Gemeinden, die sich thematisch (z.B. Thema Familie) und missionarisch eigene Ziele geben. So gibt es z. B. sogar Gemeinden, die sich missionarisch auf die Zielgruppe „Mittelstand“ begrenzen. Dies ist meines Erachtens nicht nur durch und durch unbiblisch, sondern in diesem Falle sogar regelrecht anstößig.

Wer hat der Buße nicht nötig? In dieser Zeit!?

Wenn es heute etwas gibt, über das insbesondere in den Gemeinden Buße getan werden muss, dann dies: Selbstzufriedenheit. Selbstzufriedenheit in einem Maße, welche nichts anderes als fromm getarnte Sünde ist.

„Werdet nicht in großer Zahl Lehrer, meine Brüder, da ihr wisst, dass wir ein strengeres Urteil empfangen werden!Jakobus 3,1

An die Ältesten, Lehrer und Pastoren unter Ihnen muss ich deshalb heute ein sehr ernstes Wort richten. Viele von Ihnen geben sich leider unbiblischen Illusionen hin. Die Ursache dieser Illusionen sind in einer sehr weit verbreiteten Ignoranz zu suchen. Einer Ignoranz gegenüber der geistlichen Realität, wie sie uns GOTTES WORT geoffenbart hat. Wer vorsteht, hat eine immense Verantwortung. Viele „Vorsteher“ geben sich heute der Illusion hin, dass sie mit keinen ernsthaften Konsequenzen zu rechnen hätten, falls sie sogar in fahrlässiger Weise ihrer Verantwortung nicht nachkommen sollten. Man deckt alles mit einer billigen Gnade - welche der Buße nicht nötig hat - zu. Wird der HERR der HERDE Ihre fahrlässigen Fehler in der Führung der Ihnen anvertrauten Schafe stets mit dem Deckmantel der Gnade zudecken, wenn die Ursache dieser Fehler in Ihrer Selbstzufriedenheit, Ihrem Stolz und Ihrer Halbherzigkeit wurzeln? Nein, gewiss nicht!

„Ihr seid schon satt geworden, ihr seid schon reich geworden, ihr seid ohne uns zur Herrschaft gelangt! O dass ihr doch wirklich zur Herrschaft gelangt wärt, damit auch wir mit euch herrschen könnten!“ 1. Korinther 4,8

Machen Sie einen guten Job in der Gemeinde, der Sie vorstehen?

Wenn Sie nicht auch ein Vorbild in der Bußbereitschaft sind, dann sind Sie leider weit davon entfernt!

Auf was gründet sich Ihre Selbstzufriedenheit? Auf Ihrer bereits geleisteten Arbeit, Ihrem ausgeklügelten dogmatischen System oder Ihrer Qualifikation?

Wer aber von euch wird zu seinem Knecht, der pflügt oder weidet, wenn er vom Feld heimkommt, sogleich sagen: Komm her und setze dich zu Tisch? Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Bereite mir das Abendbrot, schürze dich und diene mir, bis ich gegessen und getrunken habe, und danach sollst du essen und trinken? Dankt er wohl jenem Knecht, dass er getan hat, was ihm befohlen war? Ich meine nicht! So sollt auch ihr, wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen war, sprechen: Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren!“ Lukas 17,7-10

Können Sie von Herzen bezeugen, dass Sie sich selbst als unnützer Knecht Christi ansehen können? Ist es Ihnen in Ihrem Selbstverständnis wichtiger sich stets als Patient Christi, denn z. B. als Doktor der Theologie oder lang-gedienter Ältester anzusehen?

Wenn dies so ist, dann freue ich mich mit Ihnen. Falls nein, dann muss ich Sie schweren Herzens ermahnen und warnen. GOTT wird den Hochmütigen und Selbstzufriedenen widerstehen. „Wehe den Sorglosen in Zion“ Amos 6,1. ER wird Ihnen sogar seinen Segen entziehen – ansonsten würde er nämlich noch ihren Stolz auf Basis Ihrer Fehleinschätzung belohnen. Und er wird, wenn es sein muss auch Gericht - zur Zucht - über Sie bringen. Warum? JESUS CHRISTUS ist und bleibt der Erzhirte. Es sind seine Schafe – nicht unsere. Wir sind, wenn wir vorstehen nur als Hilfshirten unter der Befehlsgewalt des Erzhirten anzusehen. Die Schafe sind uns von IHM nur anvertraut. Da nur er der HERR und Eigentümer ist, so liegt auch die HERRSCHAFT über die Schafe seines Eigentums nur bei IHM. Dieser Erzhirte lässt uns durch seinen Apostel Petrus mitteilen, dass Gottes Führungsmodell für die Ältesten der Gemeinden im „Vorbild sein“ besteht. Und nicht im Herrschen über etwas, dass uns der wörtlichen Bedeutung des Textes folgend wie „durch ein Los zur persönlichen Verfügung“ zugefallen wäre. Leider zeigen uns die vielen Fälle von geistlichem Machtmissbrauch deutlich auf, dass auch in unserem Lande GOTTES WORT und WILLE in dieser Frage weitgehend ignoriert wird.

„Die Ältesten, die unter euch sind, ermahne ich als Mitältester und Zeuge der Leiden des Christus, aber auch als Teilhaber der Herrlichkeit, die geoffenbart werden soll: Hütet die Herde Gottes bei euch, indem ihr nicht gezwungen, sondern freiwillig Aufsicht übt, nicht nach schändlichem Gewinn strebend, sondern mit Hingabe, nicht als solche, die über das ihnen Zugewiesene herrschen, sondern indem ihr Vorbilder der Herde seid! Dann werdet ihr auch, wenn der oberste Hirte offenbar wird, den unverwelklichen Ehrenkranz empfangen.„ 1. Petrus 5,1-4

Viele Ältesten herrschen leider, anstatt und der Schrift gemäß mit einem „guten Vorbild“ zu dienen. Es gibt aber auch - das will ich nicht vergessen - Prediger und Pastoren die beherrscht werden. Dort wo die Menschenfurcht größer ist als die Gottesfurcht, wo man Sorge um das finanzielle Auskommen hat, gibt es leider auch viele Diener in Leitung, Lehre und Mission, die sich von den Schafen oder dem System eines Funktionärs-Christentums beherrschen lassen. Beherrscht von den Sorgen dieser Welt - anstatt von CHRISTUS. Dies wiederum deutet direkt auf eine mangelhafte Abhängigkeit von GOTT hin. Auch an diese ergeht der Aufruf zur Buße. Sie können nicht GOTT dienen und dem Mammon. Auch „frommer“ Mammon ist und bleibt nichts anderes als Mammon. Wer gezwungenermaßen und entgegen seines Gewissens auf eine bestimmte Art und Weise seinen Dienst verrichten muss, sollte sich doch endlich von GOTT – und nicht von Menschen - in seine Dienststellung führen lassen. GOTT ist der, welcher beruft, begabt und aussendet. Gemeinden, Missionswerke und theologische Ausbildungsstätten können dies nicht tun. Sie können eine göttliche Berufung bestenfalls unterstützen. So kann z.B. auch die Wahl von Ältesten und Diakonen durch eine Ortsgemeinde – so sie denn in Übereinstimmung mit den Richtlinien der HEILIGEN SCHRIFT erfolgt - die eigentliche Berufung von GOTT nur zusätzlich bestätigen. Grundlage einer solchen Bestätigung dürfen nur die sichtbaren guten Früchte im Rahmen eines erneuerten Lebens und auf der HEILIGEN SCHRIFT basierten Vorbildes sein.

Wen GOTT in eine Dienststellung beruft, den versorgt er auch. Das darf man gemäß seinem WORT auch glauben. Kann man das nicht glauben, so ist dies ein Ausdruck des Unglaubens. Auch hier darf und soll man Buße tun und Gott um Hilfe bitten. Ein nur von GOTT abhängiges und berufenes Gotteskind muss dann auch nicht mehr um das Wohlgefallen von Menschen buhlen, wenngleich seine Motivation stets von der Liebe zum Nächsten erfüllt sein soll.

In Gottes Dienst und an einem bestimmten Platz zu stehen ist kein Beruf, den man sich aufgrund seiner Vorlieben aussuchen könnte. Es ist und bleibt eine Berufung, die von GOTT ausgehen muss! Es muss eine von Gott bestätigte Berufung sein. Berufungen von menschlichen Gremien sind und waren nie ein Garant für den göttlichen Willen. Wie viele stehen heute im „Reich Gottes“ in einer besonderen Dienststellung, ohne die dazu notwendige göttliche Berufung auch wirklich erhalten zu haben. Manch einer plante oder plant sogar seine theologische Karriere. Nein, ich spreche hier nicht von den abgefallenen Großkirchen, ich spreche hier von einer Praxis, welcher zusehends viele freien Gemeinden und Missionsgesellschaften anheim gefallen sind. Wer denkt, dass dies nur Ausnahmeerscheinungen wären, irrt leider. Viele streben genau aus diesem Grund z.B. auch einen Doktortitel der Theologie an. Ich bin gewiss kein Gegner einer systematischen Theologie oder einer gründlichen Ausbildung, aber ein Abschluss oder Diplom einer Akademie, einer Bibelschule oder einer theologischen Hochschule kann nie GOTTES Berufung zum Dienst ersetzen oder einen Dienst im Reich Gottes legitimieren.

Solche eigenwilligen „Mitarbeiter“ sind dann meist auch daran zu erkennen,  dass sich ihre Kommunikationsebene von den Schafen der Herde CHRISTI unterscheidet – was nicht dauerhaft verborgen werden kann und über kurz oder lang offenbar wird. Dem „Mitarbeiter“ welcher sich seinen Dienst „quasi“ selbst erwählt hat, wird die notwendige Demut fehlen, da es ihm an dem Segen einer ausgelieferten Abhängigkeit von GOTT und dessen Berufung mangelt. Dies wird er in der Regel dadurch kompensieren, dass er im Rahmen seines Kontrollbestrebens – oder soll ich besser sagen: Kontrollzwanges – fleischliche Macht in Anwendung bringt. Dies wird besonders im Ausspielen der Autoritätskarte (=Bezug zu menschlicher Berufung, Erfahrung und Qualifikation) und unter Anwendung geschickter Kampf-Rhetorik sichtbar.

Auf der anderen Seite zeigt sich dies aber auch im Ausbrennen (Burn Out) solcher Funktionsträger. Gottes Arbeit, auf Basis von Gottes persönlicher Berufung und getan in Gottes Kraft wird immer Gottes Segen nach sich ziehen. Wer in einem Dienst steht und verbleibt, zu dem er nicht von Gott berufen wurde, kann nicht mit dem Segen rechnen, den GOTT ihm zugedacht hat. Denn die zu erwartenden Kämpfe dieses Dienstes werden nicht ausbleiben und viele Niederlagen wurzeln genau in einem solchen Boden.

„Darum, Brüder, seid umso eifriger bestrebt, eure Berufung und Auserwählung fest zu machen; denn wenn ihr diese Dinge tut, werdet ihr niemals zu Fall kommen;“ 2. Petrus 1,10

Es gibt heute so viel Ungesegnetes zu beobachten, dass man gerade wie im Sendschreiben an die Gemeinde in Laodizäa um das Attestieren einer diesbezüglich vorhandenen Betriebs-Blindheit nicht umhin kommt. Wären die Ältesten vieler Gemeinden wirklich sehend, dann würde es sie ob der gegenwärtigen Lage auf die Knie treiben. Sie würden im Gebet um eine Umkehr ringen. Ringen auch um unser Land, für das wir einst Rechenschaft abgeben müssen. Nein, nicht wegen der Sünden der Gottlosen, sondern wegen unserer eigenen Unterlassungssünden. Vor allem: der Unterlassung selbst Buße zu tun.

„Wenn … mein Volk, über dem mein Name ausgerufen worden ist, sich demütigt, und sie beten und suchen mein Angesicht und kehren um von ihren bösen Wegen, so will ich es vom Himmel her hören und ihre Sünden vergeben und ihr Land heilen.“ 2. Chronik 7,14

Wussten Sie schon, dass selbst der Prophet Jeremia der Buße nötig hatte?

Darum, so spricht der HERR: Wenn du umkehrst, so will ich dich wieder vor mein Angesicht treten lassen; und wenn du das Edle vom Unedlen scheidest, sollst du sein wie mein Mund. Jene sollen sich zu dir wenden, du aber sollst dich nicht zu ihnen wenden!“ Jeremia15,19

Lesen Sie hierzu bitte das ganze 15´te Kapitel aus Jeremia. Es wäre vermessen sich nur annähernd mit Jeremia vergleichen zu wollen. Von daher dürfen wir wissen, dass wir in diesem Leben nie einen Punkt erreichen können, wo wir uns der Illusion hingeben dürften, dass wir der „Buße nicht mehr nötig hätten“. Hochmut kommt bekannterweise ja vor dem Fall!

Darum, wer sich einbildet (o.a. subjektiv vermutet) dass er [in der Lage sei selbstständig zu] stehe[en], [der] sehe zu dass er nicht Falle!“ 1. Korinther 10,12 (in einer alternativen Übersetzung; Text in eckigen Klammen sind als Kommentar anzusehen)

Wann haben sie das letzte Mal wegen dem Zustand unseres Landes, unserer Familien, unserer Gemeinden und unserer eigenen Kraftlosigkeit vor GOTT auf den Knien gelegen? Durfte Ihnen GOTT die Augen öffnen, um Ihnen die ernste Situation unseres Landes aus seinem Blickwinkel zu offenbaren? Haben Sie die Last einer daraus resultierenden Agonie in Ihrem Herzen erfahren und sind Sie aus Liebe zum Nächsten bereit diese auch mitzutragen? Sind Sie bereit in Gebet, Fürbitte und Verkündigung sich betreffs dieser Not auch in den Riss zu stellen? Wann haben Sie das letzte Mal vor GOTT über unser Land und Ihre eigene Unzulänglichkeit geweint?

Kommen wir diesbezüglich nun zum eigentlichen Drama. Dem Ausbleiben einer Bußbewegung. Anstatt sich vor GOTT zu demütigen und hierin auch der Herde ein Vorbild zu geben, sind die allermeisten „Gemeindehirten“ zufrieden. Zufrieden mit sich selbst und ihrer Gemeinde. Zufrieden mit einem status quo in unserer Gesellschaft, welcher weithin nur durch lieblose Ignoranz ertragen wird.  Ignoranz gegenüber dem geistlichen Zustand dieser Gesellschaft, welche uns deutlich in GOTTES WORT geoffenbart wird. Eine Offenbarung, die uns zeigen müsste, dass sich diese Gesellschaft auf dem Weg zur Hölle befindet. Eine Offenbarung, die uns zeigen müsste, dass sich ein nicht unerheblicher Teil der Gemeindebesucher in falscher Sicherheit wiegt und sofern sich daran nichts ändert, einem schrecklichen Erwachen entgegensteuert.

„Wenn sie nämlich sagen werden: »Friede und Sicherheit«, dann wird sie das Verderben plötzlich überfallen wie die Wehen eine schwangere Frau, und sie werden nicht entfliehen.“ 1. Thessalonicher 5,3

Eine Offenbarung, welche klar zeigt, dass GOTT mit einem beispiellosen Gericht in diesen Weltlauf eingreifen wird. Eine Offenbarung, welche uns nicht darüber im Unklaren lässt, dass wir in den letzten Tagen leben. Wie viele Pastoren gibt es heute, welche die Wiederkunft Christi in ferne Zukunft rücken? Wie viele Pastoren gibt es heute, die offensichtlich über keine biblisch fundierte eschatologische Erkenntnis verfügen? Wie viele Pastoren gibt es heute, die scheinbar nicht wissen, dass die Rückführung und Neugründung Israels als Staat im Jahre 1948 eine in Stein gemeißelte prophetische Realität geworden ist? Die Realität der neuerlichen Existenz des Staates Israels und Sammlung seines Bundesvolkes aus allen Nationen steht gemäß den Propheten des Alten Testamentes unzweifelhaft mit den Tagen des Endes in Verbindung. Ich komme nicht umhin festzustellen, dass  ein Großteil der „Gemeindehirten“ mittlerweile zumindest an geistiger Blindheit – wenn nicht gar an schlimmeren - leidet.

„Wenn aber der Wächter das Schwert kommen sieht und nicht ins Schopharhorn stößt und das Volk nicht gewarnt wird und das Schwert kommt und einen von ihnen wegrafft, so wird derjenige zwar um seiner Sünde willen weggerafft, aber sein Blut werde ich von der Hand des Wächters fordern.“ Hesekiel 33,6

„Werdet nicht in großer Zahl Lehrer, meine Brüder, da ihr wisst, dass wir ein strengeres Urteil empfangen werden!“ Jakobus 3,1

Denn wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man desto mehr fordern.“ Lukas 12,48

„Viele Hirten haben meinen Weinberg verwüstet und meinen Acker zertreten; meinen kostbaren Acker haben sie zur öden Wüste gemacht.“ Jeremia 12,10

„Denn die Hirten sind töricht geworden und haben den HERRN nicht gesucht; darum hatten sie kein Gelingen, und ihre ganze Herde ist zerstreut.“ Jeremia 10,21

„Wehe den Hirten, welche die Schafe meiner Weide verderben und zerstreuen!, spricht der HERR.“ Jeremia 23,1

„Wenn jemand den Tempel Gottes verderbt, den wird Gott verderben; denn der Tempel Gottes ist heilig, und der seid ihr.“ 1. Korinther 3,17

„Ihr meint, ihr könntet den Tag des Unheils hinausschieben, und bringt doch den Thron der Gewalttat immer näher! Sie liegen auf elfenbeinernen Betten und strecken sich auf ihren Ruhelagern aus und verzehren Fettschafe von der Herde weg und Kälber frisch aus dem Maststall; sie fantasieren auf der Harfe und erfinden Musikinstrumente wie David; sie trinken Wein aus Schalen und salben sich mit den besten Ölen; aber um den Schaden Josephs kümmern sie sich nicht!Amos 6,3-6

Dürfen Älteste, Lehrer und Hirten (=Pastoren)  Fehler machen? Ja gewiss, denn wir sind nur Menschen und das „Fehler machen“ ist menschlich!

„Denn wir alle verfehlen uns vielfach;...“ Jakobus 3,2

Entbindet uns dies jedoch von unserer Verantwortung vor GOTT? Schützt uns dies vor GOTTES Zucht, wenn wir aufgrund von Stolz, Halbherzigkeit oder Halsstarrigkeit dem Irrglauben verfallen sind „wir hätten der Buße nicht nötig“?

Gewiss nicht, im Gegenteil!!!

Wenn wir Vorstehen, werden wir umso mehr Rechenschaft geben müssen und wir werden auch bereits heute schon mit den zu erwartenden Konsequenzen zu rechnen haben. Geben Sie sich bitte nicht der Illusion hin, sie könnten sich einst damit herausreden, dass Ihnen Ihr Professor, Ihr Seminar, die Ihnen von Ihren Brüdern gelehrte Dogmatik oder Ihr Mentor  falsche Informationen vorgelegt hätten. GOTT hat Sie zum Prüfen befähigt und Ihnen seine HEILIGE SCHRIFT als Prüfgrundlage gegeben. Wer hier als „Vorsteher“ nachlässig handelt, macht sich der Unterlassung schuldig. Wenn Sie einer Gemeinde vorstehen, steht es Ihnen einfach nicht zu im Punkt der „Prüfung“ nachlässig zu handeln.

Wer GOTTES geoffenbarte REALITÄT ignoriert, wird sich Illusionen und Selbstbetrug hingeben, um das Reden seines Gewissens zum Schweigen zu bringen. So ist es auch nicht verwunderlich, wenn wir heute unzählige Lehrer, Prediger und Älteste finden, die sich einem gnostischen Evangelium, der Allversöhnung,dem Hypercalvinismus (=welcher im Kern die Prekognition und die Gerechtigkeit GOTTES leugnet), dem Hyperdispensationalismus – um nur einige zu nennen - oder gar der Ökumene hingegeben haben. Solche schicken sich nun an, als blinde Führer andere Blinde zum Heil leiten zu wollen. Die größte Illusion, welcher sich diese jedoch hingeben können, ist die der Konsequenzlosigkeit des eigenen „keine Buße nötig habens“. Das ist einfach ausgedrückt nichts anderes als der Sauerteig der Pharisäer vor dem uns der HERR JESUS warnte. Es ist die Heuchelei eines eigenwilligen Gottesdienstes, der entgegen des eigenen Gewissens darauf hofft von GOTT gelobt und gesegnet zu werden - „Gott muss doch wohl zufrieden mit mir sein!?“. Jemand der sich selbst als „unnützer Knecht“ ansieht, würde nicht auf einen solchen Gedanken kommen.

Die Hauptgründe warum es heutzutage so wenig Bußpredigten in den Gemeinden gibt, sind nicht wirklich schwer zu ermitteln.

Zum ersten wird jemand der einer Gemeinde vorsteht und denkt er „hätte der Buße nicht nötig“ auch geneigt sein, selbst keine Buße zu predigen. Wenn die Reihen zur Versammlung mit dem statistischen Mittel gefüllt sind und ein status quo irgendwie gehalten wird, ist er meist zufrieden. Sofern er dann auch noch die Anerkennung für seinen Dienst von Gemeindemitglieder und Mitkollegen erhält, besteht für ihn in der Regel kein Grund etwas zu ändern; sprich: kein Grund Buße zu tun. Wir leben hier – im westlichen Kulturkreis - bekannterweise noch in einer Wohlstandsgesellschaft und ohne Verfolgung. Dies verführt viele zu dem Irrglauben, dass GOTT ja wohl per se mit uns zufrieden sein muss. Viele sind leider zu kurzsichtig, um zu erkennen, dass es damit sehr schnell vorbei sein kann.

Zum zweiten leben wir in einer konfliktscheuen Zeit. Man will niemand auf die empfindlichen Zehen treten. Man ist stets bemüht „politisch korrekt“ zu sein und übersieht dabei die Gefahr eines „zu unpersönlich werdens“.  Man spricht gerne von Nächstenliebe, erkennt diesbezüglich aber nicht, dass es keine „unpersönliche konfliktscheue“ Nächstenliebe gibt. Man ist vielfach und geistlich gesehen „des kampfes scheu“, übersieht dabei aber folgendes: Wer nicht bereit ist an der geistigen Front seine ihm von GOTT zugewiesene Position einzunehmen, weil er den Kampf und eigenes Leid scheut – zu dessen Gemeinde, Familie und Haus wird diese Front von ganz alleine kommen. Das ist alles nur eine Frage der Zeit. Hingegen muss wer Buße predigt - wie auch die alttestamentlichen Propheten, die Apostel Christi und unser HERR - mit Widerstand, Ablehnung, Diskreditierung und sogar Verfolgung rechnen. Wer will das schon? Unsere Gesellschaft hingegen giert nach Anerkennung und Annahme. Und wer diese Annahme nicht bei Gott findet, sucht diese eben bei Menschen. Wenn Sie einer Gemeinde vorstehen, steht es Ihnen nicht zu die Prioritäten des „Gefallens“ und der „Orientierung“ zu ändern. Wer die Sucherorientierung über die Gottesorientierung und die Menschgefälligkeit über die Gottgefälligkeit stellt, ist auf dem besten Weg mit Holz, Stroh und Stoppeln zu bauen (siehe 1. Korinther 3,11-13). Wir werden durch eine solche „Um-Priorisierung“ untauglich für den Dienst!

Was für ein Vorbild geben uns im Gegensatz hierzu die Apostel des HERRN!?

„Denn unsere Verkündigung entspringt nicht dem Irrtum, noch unlauteren Absichten, noch geschieht sie in listigem Betrug; sondern so wie wir von Gott für tauglich befunden wurden, mit dem Evangelium betraut zu werden, so reden wir auch — nicht als solche, die den Menschen gefallen wollen, sondern Gott, der unsere Herzen prüft. Denn wir sind nie mit Schmeichelworten gekommen, wie ihr wisst, noch mit verblümter Habsucht — Gott ist Zeuge —; wir haben auch nicht Ehre von Menschen gesucht, weder von euch noch von anderen, obgleich wir als Apostel des Christus würdevoll hätten auftreten können,“ 1. Thessalonicher 2,3-6

„Rede ich denn jetzt Menschen oder Gott zuliebe? Oder suche ich Menschen zu gefallen? Wenn ich allerdings den Menschen noch gefällig wäre, so wäre ich nicht ein Knecht des Christus.“ Galater 1,10

„Geliebte, da es mir ein großes Anliegen ist, euch von dem gemeinsamen Heil zu schreiben, hielt ich es für notwendig, euch mit der Ermahnung zu schreiben, dass ihr für den Glauben kämpft, der den Heiligen ein für alle Mal überliefert worden ist.“ Judas 3

Über das „Heil“ wird heute viel gepredigt und geschrieben. Judas hingegen hielt es für notwendig eine Ermahnung zu schreiben. Seine Ermahnung ist ein Aufruf zur Buße. Ein Plädoyer für das Lastentragen, ein Plädoyer zur „Verteidigung des rechten Glaubens“, welcher heute wie damals vom Geist dieser Welt bedroht ist.

„Darum bezeuge ich euch am heutigen Tag, dass ich rein bin von aller Blut. Denn ich habe nichts verschwiegen, sondern habe euch den ganzen Ratschluss Gottes verkündigt. So habt nun acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in welcher der Heilige Geist euch zu Aufsehern gesetzt hat, um die Gemeinde Gottes zu hüten, die er durch sein eigenes Blut erworben hat! Denn das weiß ich, dass nach meinem Abschied räuberische Wölfe zu euch hineinkommen werden, die die Herde nicht schonen; und aus eurer eigenen Mitte werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen in ihre Gefolgschaft. Darum wacht und denkt daran, dass ich drei Jahre lang Tag und Nacht nicht aufgehört habe, jeden Einzelnen unter Tränen zu ermahnen.“ Apostelgeschichte 20,26-31

Wie viele führen oft den Apostel Paulus im Munde? Wie viele rühmen sich seiner Auslegung der Rechtfertigung aus Gnade? Wie viele tragen darauf hin aber kein Leid und sind stattdessen aufgeblasen?

„Und ihr seid aufgebläht und hättet doch eher Leid tragen sollen...“ 1. Korinther 5,2

Leid um ein Land, dass sich auf dem Weg zur Hölle befindet! Leid um die törichten Jungfrauen in unseren Versammlungen, welche sich in falscher Sicherheit wiegen! Leid um unsere eigene geistliche Kraftlosigkeit, die einem noch nicht gänzlich CHRISTI unterworfenen Eigenwillen entspringt! Leid um die vielen Irrlehren aufgrund einer weithin tolerierten Beliebigkeit im Umgang mit GOTTES HEILIGEM WORT!

Wie viele rühmen sich der Lehre der Apostel und der Lehre des Paulus ohne je den ganzen Ratschluss Gottes, den wir in der HEILIGEN SCHRIFT finden mit Nachdruck und Ernst in der Gemeinde verkündigt zu haben? Paulus konnte zurecht bekennen, dass er „rein ist vom Blut aller“. Er hat nichts in seiner Verkündigung und seinen Briefen zurückgehalten oder unterschlagen. Viele aber derer, die sich heute anschicken einer Gemeinde vorzustehen sind zu Rosinenpickern geworden. Sie verkünden nicht den ganzen Ratschluss GOTTES, sondern nur das, was sie für die Rosinen erachten - als sei der Ratschluss GOTTES eine Sache des Geschmackes. Sei eine solche Rosinenpickerei nun Menschenfurcht, fahrlässiger Nachlässigkeit, historisch-kritisch-liberalem Stolz oder der kühlen Berechnung eines Mietlings (siehe Johannes 10)  geschuldet. Das Ergebnis ist das gleiche. Geistliche Rosinenpicker leben weder ganzheitliche Buße – noch predigen sie diese. Sie verwässern das Evangelium um der Missions-Verkündigung den Anstoß zu nehmen und sparen dann in der Gemeinde-Verkündigung die notwendigen Aufrufe zur Buße betreffs der Abweichungen in Nachfolge und Heiligung einfach aus.

Mark Twain sagte einmal: „Erziehung ist zwecklos – Kinder werden doch wie ihre Eltern“. Die Kernerkenntnis von Twains Feststellung liegt meines Erachtens darin, dass Erziehung primär über das „Vorbild geben“ funktioniert. Wenn Sie als Ältester, Prediger oder Lehrer kein bußfertiges Wesen vorleben, wird dies auch bei den Menschen die ihnen anvertraut sind nicht dazu führen eine Keimzelle zur Buße zu legen. Wer Vorsteht wird jedoch ein „strengeres Urteil“ empfangen, denn insbesondere schlechtes Vorbild geben wird nicht konsequenzlos bleiben.

Denn die Zeit ist da, dass das Gericht beginnt beim Haus Gottes; wenn aber zuerst bei uns, wie wird das Ende derer sein, die sich weigern, dem Evangelium Gottes zu glauben?“ 1. Petrus 4,17

Wenn Sie nicht bemüht sind in der Gemeinde in der Sie vorstehen, durch eigenes gutes Vorbild eine Keimzelle zu einer Bußbewegung zu legen, wird GOTT zuerst Sie zur Rechenschaft ziehen.

Stehen Sie im Gebet für unser Land, die Obrigkeit, die Familien und für die Gemeinden – insbesondere für die von den Sie glauben, dass sie verführt wurden – ein? Treten Sie vor GOTT in den Riss? Bekennen Sie GOTT ihre Schuld und die Schuld des Landes in dem Sie wohnen? Erkennen Sie Ihre Mitschuld am Zustand des Landes? Bitten Sie Ihn diesbezüglich und regelmäßig um sein Erbarmen und seine Hilfe? Bitten Sie Ihn um das Wirken Seines Geistes gemäß Johannes 16,8 für Ihr Land und Ihr eigenes Leben?

„Erforsche mich, o Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich es meine; und sieh, ob ich auf bösem Weg bin, und leite mich auf dem ewigen Weg!“ Psalm 139,23-24

Tun Sie Buße über Ihre Selbstzufriedenheit und Ihren Pharisäismus? Tun Sie Buße über Ihre Gleichgültigkeit gegenüber Ihren verlorenen Nachbarn und Ihre Gleichgültigkeit  gegenüber Ihren Geschwistern aus anderen Gemeinden? Tun Sie Buße über Ihren Stolz aus Ihren Diensterfolgen und Stolz über ihre vermeintliche Qualifikation, die vor GOTT genauso wenig gilt wie ein Taufschein oder ein Kirchenstempel? Tun Sie Buße von Ihrem selbsterwählten Gottesdienst? Sind Sie willens sich stattdessen von GOTT und von IHM allein in Ihre Dienststellung berufen zu lassen? Tun Sie Buße über Ihre Menschenfurcht und Ihre Feigheit – welche im Kern auch nichts anderes als Lieblosigkeit gegenüber Ihrem Nächsten ist? Beten Sie für die in der Verkündigung stehenden Mit-Brüder, damit diese „freimütig“ GOTTES ganzen Ratschluss verkündigen können?

Warten Sie nicht bis morgen. Heute ist der Tag des Heils. Heute ist der Tag der Umkehr. Heute ist der Tag um am Pflug zu stehen, eine neue Furche zu ziehen und nicht zurückschauen zu müssen. 

„So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit!“ 1. Petrus 5,6

Der aus der Schrift an uns gerichtete Aufruf zur Demut steht stets in imperativer Form. Viele haben übersehen, dass GOTT uns keine Demut schenken kann. Er macht uns nicht zu willenlosen Robotern. Er fordert uns nie auf „um Demut“ zu beten. Er fordert uns aber auf demütig zu sein. Das ist ein Unterschied! Er kann und wird uns jedoch demütigen, wenn wir unbußfertig und stolz bleiben. Wie viel besser ist es, wenn wir uns vor IHM demütigen und geringmachen. Er ist es wert! Er will uns segnen! Er ist gnädig und herzlich liebevoll, wenn wir uns von Herzen vor ihm demütigen, unsere Schuld bekennen und bereuen. Dann, ja dann vergibt er uns unsere Schuld und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit. Dann, ja dann dürfen wir auch auf SEINEN Segen für unser im Sterben liegendes Land hoffen.

„Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, o Gott, nicht verachten.“ Psalm 51,19

„Denn die Augen des HERRN durchstreifen die ganze Erde, um sich mächtig zu erweisen an denen, deren Herz ungeteilt auf ihn gerichtet ist.“ 2. Chronik 16,9

„Und ich suchte unter ihnen einen Mann, der die Mauer zumauern und vor mir in den Riss treten könnte für das Land, damit ich es nicht zugrunde richte ...“ Jeremia 22,30

„Darum, so spricht der HERR: Wenn du umkehrst, so will ich dich wieder vor mein Angesicht treten lassen; und wenn du das Edle vom Unedlen scheidest, sollst du sein wie mein Mund. Jene sollen sich zu dir wenden, du aber sollst dich nicht zu ihnen wenden!“ Jeremia15,19

„Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“ 1. Johannes 1,9

Darf es so weitergehen? Darf es so bleiben wie es heute ist? Um es frei in den Worten von Bruder Manfred Paul zu sagen: >> Ein Kind Gottes weiß, dass es nicht am gestrigen Segen kleben bleiben kann, sondern sich stets an dem Segnenden orientieren darf und soll <<. Das ist Nachfolge! Im Gegensatz hierzu befindet sich der selbstzufriedene Stillstand! Ein selbstzufriedener Stillstand, welcher heute bereits deutlich die Zeichen der Degeneration und des Abfalls trägt.

Darf es so weitergehen? Darf es so bleiben wie es heute ist?

Wenn ich Ihnen und mir diese Frage heute stelle, hat dies Konsequenzen. Wir haben diese Frage und den Aufruf zur Umkehr gehört. Unsere Verantwortung hat sich dadurch gemehrt! GOTT wird uns, die wir Vorstehen zur Rechenschaft ziehen und wir werden uns nicht damit herausreden können, dass wir den Ruf zur Umkehr nicht gehört haben. Das Urteil über unseren Dienst wird ein strengeres Sein als das, welches über eines der uns vom Erzhirten anvertrauten Schafe ergehen wird. Lassen wir uns doch von der Vorstellung erschaudern, dass wir einst Rechenschaft geben müssen – vor und im Angesicht CHRISTI. Und bei dieser Anhörung wird uns kein Rechtsanwalt vertreten!

Verfügen wir noch über die „erste Liebe“ die alles an den Fragen: „Dient das zur EHRE meines geliebten HERRN?“ oder auch „Diene ich damit SEINEM REICH oder geht es dabei nur um mein eigenes?“ prüft?

Es steht uns heute nicht zu den Schaden unseres Volkes und Landes „leichthin zu heilen“, indem wir sagen „Friede, Friede!“, wo doch kein Friede ist. Es steht uns nicht zu den bereits bestehenden Schaden in den Gemeinden Christi und unseren Familien „leichthin heilen zu wollen“. GOTT ruft uns heute zur Umkehr, denn SEINE KÖNIGSHERRSCHAFT ist nahe herbeigekommen!

Möge uns der HEILIGE GEIST überführen von unseren „fleischlich frommen Investitionen“ der Vergangenheit, die wir nur allzu gerne schützen möchten. Möge uns GOTT segnen, damit wir diese religiöse Investitionen wie einst Paulus „als Kot“ erachten können (Philipper 3,8) – im Gegensatz zu der unübertrefflichen Erkenntnis  und dem unübertrefflichen Reichtum in JESUS CHRISTUS als dem HERRN.

Unser Land liegt im Argen und brennt! Es steht uns in dieser Zeit nicht zu sorglos zu sein! Es steht uns nicht zu sorglos zu sein über den Zustand in unserem Land, in unseren Gemeinden und in unseren Familien! Und schon gar nicht dürfen wir sorglos sein über die Zeichen unserer eigenen Selbstzufriedenheit, Kraftlosigkeit und Halbherzigkeit!

Kennen Sie des Teufels liebstes Möbelstück? Es ist die „lange Bank“! Möge uns GOTT beistehen, dass wir nicht den Verführungen des Feindes erliegen, den an uns gerichteten und bitter nötigen Aufruf zur Buße auf die „lange Bank“ zu schieben! Heute ist der Tag des Heils!  Heute ist der Tag wo wir uns vor dem HERRN demütigen dürfen! Heute ist der Tag, wo es beginnen darf besser zu werden! Heute ist der Tag, wo eine Bußbewegung in unseren Herzen beginnen darf!

Was werden Sie dem HERRN auf seinen an Sie gerichteten Aufruf zur Umkehr antworten?

„Wenn ich den Himmel verschließe, sodass es nicht regnet, oder den Heuschrecken gebiete, das Land abzufressen, oder wenn ich eine Pest unter mein Volk sende und mein Volk, über dem mein Name ausgerufen worden ist, demütigt sich, und sie beten und suchen mein Angesicht und kehren um von ihren bösen Wegen, so will ich es vom Himmel her hören und ihre Sünden vergeben und ihr Land heilen.“ 2. Chronik 7,13-14

Alle, die ich lieb habe, die überführe und züchtige ich. So sei nun eifrig und tue Buße! Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, so werde ich zu ihm hineingehen und das Mahl mit ihm essen und er mit mir. Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, so wie auch ich überwunden habe und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe. Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!“ Offenbarung 3,19-22

„so bestimmt er wiederum einen Tag, ein »Heute«, indem er nach so langer Zeit durch David sagt, wie es gesagt worden ist: »Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht!«“ Hebräer 4,7

„Und siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, um einem jeden so zu vergelten, wie sein Werk sein wird.“ Offenbarung 22,12

„Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe herbeigekommen!“ Matthäus 3,2

Gott segne Sie HEUTE!

 

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